Quellenangabe bei der Bachelorarbeit: Traue keiner Quelle, die du nicht selbst gelesen hast!

Wo finde ich gute Quellen und Zitate?

Wie läuft das noch mal mit dem zitieren?

Puh, Schriftgröße 11 oder doch lieber 12?

Auch wenn du dir schon an Hausarbeiten die Finger wund getippt und viele Stunden für Referate recherchiert hast: Fragen nach der richtigen Zitierweise und den anderen Formalismen tauchen doch jedes Mal wieder auf. Und gerade jetzt bei der Bachelorarbeit geht es nicht mehr um eine „normale“ Hausarbeit sondern um DIE Abschlussarbeit, die noch einmal ein paar mehr ECTS-Punkte einbringt. Es geht in die heiße Phase, und wenn du diese Hürde genommen hast, hast du es endlich geschafft! Die folgenden 5 Tipps sollen dir dabei helfen, dich im Wirrwarr von Quellen, Zitaten & Co. besser zurechtzufinden.

In der Regel haben Hochschulen für Abschlussarbeiten und wissenschaftliche Arbeiten gewisse formale Vorgaben, die du auch einhalten solltest. Aber vielleicht hast du auch komplett freie Hand bei der Quellensuche, Zitierweise & Co.

1. Die richtige Literatur finden – Das Schneeballverfahren

Wenn du nicht so genau weißt, welche Literatur du verwenden sollst: Zu deinem Thema gibt es garantiert ein zentrales Werk mit dem du starten kannst. Mit einem Blick ins Literaturverzeichnis bekommst du schnell einen Überblick welche Quellen der Autor genutzt hat und kannst dich an diesen entlang hangeln. So kommt der Ball ins Rollen.

Auch die Schlagwortsuche bei der Unibibliothek wird garantiert hilfreich für dich sein. Viele Werke gibt es mittlerweile online. Das erspart dir Geschleppe und bewahrt dich vor Mahnkosten nicht zurück gebrachter Bücher.

2. Quellen verstehen – Wikipedia weiß Bescheid

Mal ehrlich, wer schaut nicht auf Wikipedia um sich einen Begriff oder eine Theorie in einfachen Worten erklären zu lassen? Zum Zitieren von wissenschaftlichen Arbeiten ist es aber eher ungeeignet. Auch wenn es gewisse Überprüfungen gibt, kann theoretisch jeder Hans Wurst seinen Senf in Wikipedia abgeben. Gerade Artikel über sehr spezifische wissenschaftliche Themen sind durch Admins schwer überprüfbar – dein Prof weiß aber Bescheid.

Es gibt gute wissenschaftliche Sekundärquellen, die z. B. die Theorien von Marx in einfachen Wörtern erklärt. Hab aber am besten die Primärquelle immer zur Hand und nutze diese wenn du Marx zitieren willst.

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Ganz einfach online die Bachelorarbeit drucken und binden lassen.

3. Quellen verwenden und einordnen – Ist das glaubwürdig?

Wenn du dir unsicher bist, ob sich der gefundene Satz der sich so gut zitieren lassen würde auch wirklich relevant und wichtig ist, musst du versuchen die Quelle richtig einzuordnen. Oft ist es nicht ganz einfach zu unterscheiden, ob es sich um eine wirklich valide Aussage oder nur eine Einzelmeinung handelt. Wenn die Aussage in einer ähnlichen Art und Weise auch von anderen Wissenschaftlern genannt und gut erklärt wurde, so ist sie mit relativ großer Sicherheit relevant und du kannst sie ohne Probleme nutzen. Das heißt natürlich nicht automatisch, dass eine neue Erkenntnis aus einem Werk, die sonst noch nirgendwo genannt wurde, gleich Unfug ist. Wenn das Argument für dich selbst plausibel und nachvollziehbar ist, ist es schon die halbe Miete. Wenn du dir weiterhin unsicher bist, frag deinen Prof.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Quellennutzung: Achte auf das Erscheinungsjahr bzw. die Aktualität und setze die Quelle immer in einen Kontext. Prinzipiell ist es wichtig, möglichst aktuelle Literatur zu nutzen – vor allen Dingen wenn du empirisch arbeitest. Wenn du dich mit Theorien beschäftigst, sind sowohl die neuesten Erkenntnisse als auch die Originalbelege von 1905 wichtig.

4. Der Ärger mit den Fußnoten… Amerikanische oder deutsche Zitierweise?

Einigen Dozenten ist es egal, welche Zitierweise du nutzt. Wichtig ist immer: Entscheide dich für eine und zieh sie konsequent durch. Dass die ersten Hausarbeiten formal nicht immer zu 100% korrekt sind, wird in den meisten Fällen entschuldigt, bei einer Abschlussarbeit ist es aber Pflicht die Formalitäten einzuhalten. Im schlimmsten Fall könnten dir ein Wildwuchs an Zitaten, ein unordentliches Literaturverzeichnis sowie viele Tippfehler eine Notenstufe kosten.

„Wird es bei dir die deutsche Zitierweise mit Fußnoten, die den Lesefluss nicht stören?“ „Vielleicht entscheidest du dich aber doch für das amerikanische Harvard-System, das durch die Kurzbelege unkompliziert zu handhaben ist.“ (Mustermann 2015 : 101) Die Vor- und Nachteile der beiden Zitierweisen kannst du dir hier noch einmal anschauen und dich dann entscheiden: https://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/zitierweise.html

5. Ach, das Literaturverzeichnis guckt sich doch eh niemand an…

Damit du beim Erstellen des Literaturverzeichnisses nicht verzweifelst und alles schön einheitlich bleibt: Es gibt gute Literaturverwaltungsprogramme, die dir das Literaturverzeichnis im Handumdrehen erstellen. Einige Programme gibt es als Freeware, andere sind kostenpflichtig. Oft haben Unis Campuslizenzen für Literaturverwaltungsprogramme die du dann kostenlos nutzen kannst.

Eine Übersicht verschiedener Programme findest du zum Beispiel hier: https://www.tub.tuhh.de/publizieren/literaturverwaltung/

So bist du gut gewappnet, falls der Dozent doch ganz genau hinschaut. Also dann, nichts wie ran an den PC und Licht in den Quellen- & Literaturdschungel deiner Abschlussarbeit bringen.
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1) Mustermann, Max: Ich bin dir noch die Fußnote schuldig. So wird richtig zitiert. 1. Auflage. Musterhausen: Maxverlag, 2015. S.111.

Quellen:
http://www.studis-online.de/
https://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/zitierweise.html

https://www.ub.uni-frankfurt.de/musik/tfm/zitate/zitieren.html

Marcel Hirsch

Marcel Hirsch ist gelernter Mediengestalter Print und hat im Jahre 2010 Druck deine Diplomarbeit gegründet.

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Diese Fehler solltest du beim Schreiben deiner Bachelorarbeit vermeiden

Bei der Bachelorarbeit hat wohl jeder den Anspruch, ein perfektes Ergebnis abzuliefern und zum Ende des Studiums noch einmal zu zeigen, was man drauf hat. Der perfekten Bachelorarbeit kommst du auf jeden Fall nahe, wenn du ein paar wichtige Regeln beachtest. Die folgenden Fehler solltest du dabei tunlichst vermeiden.

Mangelnde Vorbereitung der Bachelorarbeit

Bevor du überhaupt anfängst, deine Bachelorarbeit zu schreiben, ja, sogar noch, bevor du dein Thema deinem Betreuer vorstellst, solltest du dich bereits selber umfassend mit deiner Fragestellung auseinander gesetzt haben: Lässt sich deine Fragestellung überhaupt beantworten? Reicht die vorgegebene Seitenanzahl dafür aus? Findest du genügend Literatur zum Thema deiner Bachelorarbeit?

Problematisch wird es nämlich, wenn du erst beim Schreiben feststellst, dass es kaum Literatur gibt, du mit der Fragestellung die vorgegebene Seitenzahl nicht füllen kannst oder diese weit überschreitest. Spare dir den Stress von vornherein und erstelle schon am Anfang ein umfassendes Konzept. Bei der Anmeldung solltest du bereits eine Strukturierung haben und  wissen, wie deine Bachelorarbeit einmal aussehen wird.

Festlegen auf Titel und Fragestellung

Wenn du schon einmal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben hast, weißt du: das Ding lebt und ist in ständigem Wandel. Thesen, die man am Anfang aufgestellt hat, stellen sich mittendrin als unhaltbar heraus, Fragestellungen werden aufgrund mangelnder Sekundärliteratur umgeworfen und ganze Kapitel wieder gelöscht und umgeschrieben. Das ist nicht schlimm, eigentlich ganz normal. Darum geht es im Grunde beim wissenschaftlichen Arbeiten. Wichtig ist, dass du dir solche Sachen bewusst machst und bereit bist, deine Fragestellung gegebenenfalls noch einmal umzuformulieren.

Nichtsdestotrotz, musst du dich bei den meisten Hochschulen recht früh auf den Titel deiner Bachelorarbeit festlegen. Umso wichtiger ist es, dass du diesen so konkret wie nötig, aber auch so offen wie möglich formulierst. Gerade wenn du auf Drittquellen angewiesen bist, kann es passieren, dass du nicht die Daten erhältst, die du erwartet hast, zu wenig Personen an deiner Umfrage teilnehmen oder deine Quelle aus sonstigen Gründen wegfällt oder sich als nutzlos herusstellt. Wenn du dich auf ein Thema festlegen musst, ist es also besser, wenn du statt „Teambuilding bei Unternehmen XY“ lieber „Erstellung eines Teambuilding-Konzeptes für die Branche ABC“ wählst und dir damit ein bisschen mehr Luft lässt.

Nach dem Schreiben der Bachelorarbeit muss diese gedruckt werden. Mit der Hardcover Classic Bindung gibt es interessante Einband mit viele tollen Möglichkeiten zur Gestaltung, damit auch die Bachelorarbeit optisch toll wird.
Nach dem Schreiben der Bachelorarbeit muss diese gedruckt werden. Mit der Hardcover Classic Bindung gibt es interessante Einband mit viele tollen Möglichkeiten zur Gestaltung, damit auch die Bachelorarbeit optisch toll wird.

Ausschweifende Schilderungen

Ein häufiger Fehler in wissenschaftlichen Arbeiten sind ausschweifende Texte. Wer schon einmal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben hat, kennt sicher den Moment, in dem man sich denkt: worauf wollte ich jetzt eigentlich hinaus? Gut, wenn du es selbst merkst. Blöd, wenn sich dein Leser diese Frage stellt. Es zeugt nämlich nicht gerade von einer strukturierten Arbeitsweise, wenn du Sachverhalte beschreibst, auf die du dich in keinem anderen Teil deiner Bachelorarbeit beziehst – die du schlicht nicht brauchst. Im schlimmsten Fall werden dir diese Textpassagen als Lückenfüller ausgelegt, um auf die vorgegebene Seitenzahl zu kommen. Das wirft kein gutes Licht auf deine Bachelorarbeit und sollte tunlichst vermieden werden.

Kontrolliere am besten regelmäßig, ob deine Texte noch deiner eigentlichen Struktur folgen und das Ganze einen Sinn ergibt – oder ob du schon dabei bist, dich ein Stück zu weit vom eigentlichen Thema zu entfernen.

Unübersichtliche Gliederung der Bachelorarbeit

Das Inhaltsverzeichnis ist quasi das Aushängeschild deiner Bachelorarbeit. Es ist der erste inhaltliche Aspekt, den der Leser zu Gesicht bekommt, es macht neugierig und motiviert zum weiterlesen – oder eben auch nicht. Du kennst das sicher von den großen Fachbüchern, die du im Laufe deines Studiums gelesen hast. Solche Wälzer liest kein Mensch von der ersten bis zur letzten Seite durch. Meistens wirft man zuallererst einen Blick ins Inhaltsverzeichnis, überspringt den Teil mit dem Grundwissen und schlägt da nach, wo es um das eigentliche Thema geht. Professoren, die pro Semester mehrere Studienarbeiten lesen müssen, machen es häufig genauso. Deswegen hilft eine gute Gliederung nicht nur dem „faulen“ Leser, sondern ist durchaus Teil der Bewertungsgrundlage deiner Bachelorarbeit. Sie zeigt, dass du dein Thema verstanden hast und in der Lage bist, es geordnet wiederzugeben. Eine durchdachte Strukturierung hilft dir letztendlich auch beim Schreiben, indem sie dir einen festen Rahmen vorgibt und dich davon abhält, vom Thema abzuschweifen (siehe oben).

Falsche Zitierweise und Plagiate

Seitdem Plagiate bekannter Personen durch die Medien gingen, hat man irgendwie immer ein mulmiges Gefühl wenn man die Eigenständigkeitserklärung der eigenen Bachelorarbeit unterschreibt. Dabei ist eigentlich jedem klar, dass du mit diesem Werk nicht das Rad neu erfunden, sondern dich zahlreicher Fachliteratur bedient hast. Wichtig ist einfach, dass du an entsprechender Stelle darauf hinweist. Die meisten Hochschulen geben eine feste Zitierweise für Abschlussarbeiten vor. Wenn du dich daran hältst, ist das schon einmal die halbe Miete.

Behalte beim Zitieren immer den eigentlichen Grund im Hinterkopf. Es geht nicht darum, dass du beweisen musst, kein Plagiat abgeliefert zu haben. Zitiert wird, damit der Leser nachvollziehen kann, woher die Informationen stammen und sich ggf. weiter belesen kann. Es ist durchaus möglich, dass dein Prof die Zitate stichprobenartig überprüft. Spätestens wenn jemand deine Bachelorarbeit als Forschungsgrundlage verwendet, ist es jedenfalls hilfreich, wenn deine Quellen gut nachvollziehbar sind.

Orthographie- und Interpunktionsfehler

Sollte eigentlich klar sein, passiert leider trotzdem immer wieder: fiese Orthographie- und Interpunktionsfehler in der Bachelorarbeit. Ganz ehrlich, keiner reißt dir den Kopf ab, wenn du mal ein Komma vergisst. Wenn eine Arbeit jedoch vor Fehlern nur so strotzt macht das Lesen keinen Spaß. Es zeigt deinem Leser auch, dass du faul warst, die Arbeit noch einmal zu lesen oder es schlicht nicht für nötig gehalten hast.

Jeder ist froh, wenn er die monatelange Schreiberei endlich hinter sich lassen kann. Trotzdem solltest du deine Arbeit in jedem Fall noch einmal gewissenhaft kontrollieren und am besten auch einer dritten Person zum Lesen geben. Es ist immer wieder überraschend, wie betriebsblind man nach einigen Monaten selber ist und wieviele Fehler sich in so eine mühevoll verfasste Bachelorarbeit einschleichen können. Umso besser ist es, wenn diese durch Freunde und nicht durch deinen Prof entdeckt werden.

Marcel Hirsch

Marcel Hirsch ist gelernter Mediengestalter Print und hat im Jahre 2010 Druck deine Diplomarbeit gegründet.

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